»Genial« sagt man, wenn jemand für ein Problem eine außergewöhnliche Lösung gefunden hat, der oft eine einfache Idee zugrunde liegt. So wurde z. B. der Ottomotor entwickelt, die Glühbirne zum Leuchten gebracht, das Telefon erfunden und vieles andere Nützliche auch noch, was unsere Lebensbedingungen oft entscheidend verbessert hat. Warum aber sollte man das, was vor 2000 Jahren am Kreuz geschah, als extrem genial bezeichnen? Klingt das nicht zynisch?
Nicht, wenn man das Ganze von seinem Ergebnis her betrachtet. Auf das Kreuz folgte die Auferstehung. Gott hat seinen Sohn nicht im Tod gelassen, sondern zu neuem Leben erweckt. Damit bestätigte er die Gerechtigkeit seines Sohnes im Gegensatz zu dem Urteil, das Menschen über ihn gefällt hatten. Warum aber hat er ihn sterben lassen? Das Neue Testament gibt uns die Antwort darauf: Es geschah um unsertwillen. Er trug die Strafe für unsere Gottlosigkeit und unsere Verdorbenheit. Wer zum Kreuz blickt, schaut gewissermaßen sich selbst ins Gesicht: Diese Strafe hätte mich, hätte uns alle treffen müssen. So musste Gott über uns und unsere Sünde urteilen. Sein Urteil ist im Gegensatz zu unserem gerecht, weil es den Tatsachen entspricht. Gott hat auf diese Weise eine Lösung gefunden für ein Problem, das sehr weitreichende Folgen hat: Wir können mit ihm versöhnt werden und ewiges Leben gewinnen, statt ewig von ihm getrennt und für immer verloren zu bleiben.
Wer das für sich durch Glauben in Anspruch nimmt, an dem wird Gott seine Kraft erweisen, so wie er seine Kraft bei der Auferstehung Jesu erwiesen hat. Der Glaubende bekommt neues ewiges Leben geschenkt, und Gott wird das in der Auferstehung der Gerechten ein für alle Mal bestätigen. Extrem genial, aber einfach – für den, der glaubt.
Joachim Pletsch