Im deutschen Wattenmeer stehen Wanderern entlang einiger Wattwanderwege Rettungsbaken zur Verfügung. So zum Beispiel an dem 12 km langen Prickenweg von Cuxhaven zur Insel Neuwerk. Die Pricken sind in den Wattboden gesteckte Birken, die der Orientierung dienen. So geht man, ohne allzu tiefe Priele queren zu müssen, und selten über weichen Schlickboden, in den man einsinken könnte, nach Neuwerk.
Häufig verschätzen sich Wanderer bezüglich ihrer Kondition oder vergessen die Uhrzeit. Dann steigt das Wasser schnell, und vor und hinter einem ist plötzlich ein Priel, durch den das steigende Meerwasser mit solch starker Strömung fließt, dass selbst gute Schwimmer ihn nicht mehr durchqueren können. Schnell steht das Wasser hüfthoch, und der leichtsinnige Wattwanderer würde ertrinken, könnte er sich nicht auf eine der sieben Rettungsbaken am Streckenrand flüchten. Das sind stählerne Masten, auf denen sich ein geschlossener faradayscher Käfig befindet, in den man über eine Leiter gelangt. Dort kann man, geschützt vor Gewittern und der Flut, bis zum nächsten Niedrigwasser aushalten oder kann die Seenotrettung anrufen und sich durch Boot oder Hubschrauber retten lassen.
Das ist ein schwaches Beispiel für das, was unser Tagesvers beschreibt. Es wird nicht mehr lange dauern, und Jesus Christus kommt wieder, um alle diejenigen zu sich in den Himmel zu holen, die sein Rettungsangebot rechtzeitig angenommen haben. Über die vielen Menschen, die glaubten, ohne diese »Rettungsbake« auszukommen, bricht dann die Flut in Form von schlimmen Naturkatastrophen herein. Am schlimmsten ist aber, dass dann Gottes Gnadenzeit vorbei ist und für die Zurückbleibenden nur die ewige Verdammnis übrig bleibt. Hartmut Ulrich