Müsste ich eine Rede vor den Absolventen einer Hochschule halten, würde mich das sehr nervös machen. Über welches Thema sollte ich reden? Was gäbe ich jungen, intelligenten, ehrgeizigen, aufstrebenden und gut ausgebildeten Menschen mit auf den Weg, was sie nicht schon längst gehört haben? Was darf ich überhaupt sagen? Was ist in Ordnung, was ist zu persönlich oder gar übergriffig? Immerhin wären mir die meisten meiner Zuhörer persönlich nicht bekannt. Wie schnell landet man dann bei allgemeinen Floskeln, »viel Erfolg«, »alles Gute für den weiteren Lebensweg« oder ähnlichen Banalitäten. Umso überraschter war ich darüber, was der weltweit bekannte, oskarprämierte US-Schauspieler Denzel Washington in einer Rede an die Absolventinnen und Absolventen der Dillard University in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana im Jahr 2015 besonders betonte: Put God First! Stellen Sie Gott bei allem, was sie tun, egal, was es ist, an die erste Stelle!
Dann erläuterte er den Hintergrund seiner Aussage: Alles, was ich erreicht habe, alles, was ich habe, ist ein Geschenk von Gott! Weiter berichtete er von seinem Scheitern auf dem College, seinen Fragen an die Zukunft, seiner Überlegung, zur Army zu gehen. Er erzählte von seinen vielen zunächst erfolglosen Versuchen, in der Schauspielerei Fuß zu fassen. Doch gleichzeitig erklärte er, dass Gott ihn durch all diese Schwierigkeiten hindurch beschützt, begleitet, korrigiert und stets an ihm festgehalten hatte. Und dann forderte er seine Zuhörer auf: Wenn Sie das erreichen wollen, was ich erreicht habe, dann tun Sie das, was ich getan habe: Halten Sie fest an Gott.
Ich kann mir, wenn ich ehrlich bin, keine bessere Rede für den oben genannten Zweck vorstellen als diese! Markus Majonica