Der kleine Kevin hat etwas ausgefressen, und der Vater stellt ihn zur Rede. Wird er ihm nun den Hosenboden stramm ziehen, oder wird er Gnade vor Recht ergehen lassen? Wie gerne würde er auf eine Strafe verzichten, wenn der Kleine Einsehen zeigen würde. Doch der steht trotzig vor ihm, schaut zu Boden und stampft mit dem Fuß auf: »Will nicht!«, begehrt er auf.
Was hier im Kleinen geschieht, kennen wir tagtäglich auch aus der Erwachsenenwelt: Egoismus und Störrigkeit, vermeintliches Recht und Rebellion verhindern Vergebung und Versöhnung zwischen Menschen und ganzen Völkern. Aber wann ist ein Mensch bereit, einem anderen zu vergeben und sich zu versöhnen? In der Regel nur dann, wenn der Schuldige sein Unrecht einsieht und bekennt.
Dasselbe gilt in unserer Beziehung zu Gott. Gottes Wort, die Bibel, sagt, dass alle Menschen vor Gott schuldig geworden sind. Unser Ungehorsam, unsere Rebellion, unsere Sünden trennen uns von ihm. Er muss uns deshalb mit ewiger Verdammnis strafen. Doch sein Wille ist es, uns unsere Schuld zu vergeben.
Dazu hat Gott von seiner Seite aus bereits alles getan: Die Strafe, die wir verdient haben, können wir aus eigener Kraft nicht bezahlen. Wir sind und bleiben Sünder. Deshalb hat der Sohn Gottes, Jesus Christus, unsere Schuld am Kreuz gesühnt und das Gericht Gottes an unserer Stelle getragen. Jetzt braucht Gott »keine Fünfe gerade sein lassen«. Es ist alles völlig »bezahlt«. Von unserer Seite erwartet Gott nur noch, dass wir ihm unsere Sünden bekennen. Wenn wir das tun - so verspricht er uns in unserem obigen Tagesvers - wird er uns alle Ungerechtigkeiten im gleichen Augenblick vergeben. Eberhard Platte