»Wozu ist der Schlüssel um deinen Hals?«, fragt das eine Kind. »Das ist mein Wohnungsschlüssel«, erwidert das andere. Schlüsselkinder, ein Wort, das aus unserem Vokabular nicht mehr wegzudenken ist. Gemeint sind Kinder, die berufstätige Eltern haben, Kinder, die tagsüber den Wohnungsschlüssel um den Hals tragen. Die Eltern gehen mit dem Kind aus dem Haus und kommen erst zurück, nachdem es wieder zu Hause ist. Meist sind sie erschöpft und vorerst erholungsbedürftig, aber die häuslichen Pflichten rufen. Die Erziehung des Kindes gelingt unter solchen Umständen nur ungenügend; denn Erziehung bedeutet eine kontinuierliche planmäßige und zielgerichtete Einwirkung auf junge Menschen, um sie mit all ihren Fähigkeiten und Kräften geistig, sittlich und körperlich zu formen und zu verantwortungsbewussten und charakterfesten Persönlichkeiten heranwachsen zu lassen. Dies ist keine Gelegensheitsarbeit, sondern eine Aufgabe, die einen 24-Stunden Einsatz erfordert. Die Erziehung eines Kindes bedarf großer Opferbereitschaft seitens der Eltern, zu der sie aus Liebe und Verantwortung dem Kind gegenüber fähig sein müssen.
Gott hat ein Kind seinen Eltern anvertraut, damit diese es durch Einwirkung und Vorbild lenken, leiten und ausbilden. Sie tragen die Verantwortung dafür. Im Mittelpunkt der Erziehung möchte Gott stehen. Von ihm kommen die Hilfen und Anweisungen, die Eltern benötigen, wenn Verzweiflung sich breit macht oder Müdigkeit einsetzt. Gottes Pläne für die Familie haben sich im Laufe der Geschichte bewährt, wir sollten sie nicht in den Wind schlagen. Ron Kimble