»Schnell noch einen Kaffee, dann schnell zum Bahnhof, um den Schnellzug zu erreichen.« Kommt im Restaurant nicht sofort die Bedienung, werden wir unruhig, und eine Schlange beim Bäcker oder Fleischer macht uns nervös. Nichts geht uns schnell genug, und stets schauen wir zur Uhr. Haben wir wirklich keine Zeit und ist es wirklich immer nötig, das Wörtchen »schnell«, oder ist es nur zu einer dummen Gewohnheit geworden?
Von der Schelllebigkeit unserer Welt zeugen viele Begriffe: vom Schnellkochtopf bis zum Schnellimbiss; vom Schnellhefter bis zum Schnelldruck und vom Schnellverkehr über die Schnellstraße bis zur Schnellreinigung. Vieles lässt sich im Schnellkurs erlernen. Auch tun wir mehrere Dinge gleichzeitig: Fernsehen und essen, Radio hören und Zeitung lesen und zwischendurch noch telefonieren. Unser Haushalt ist vollautomatisiertund hilft uns Zeit zu sparen. Aber haben wir die? Wenn sich noch irgendwo eine Lücke im Terminkalender auftut, schieben wir schnell noch einen Termin ein. »So, das hätten wir geschafft«, sagen wir stolz am Ende eines Tages und sind dann meistens auch selbst geschafft. So schwimmen wir mit im Strom der Ruhelosen.
Aber immer schnell sein macht schnell müde und dauernde Hektik krank. Ich glaube, wir lassen uns von dem Teufel hetzen, um nur nicht über die Ewigkeit, über unser Verhältnis zu Gott, unserem Schöpfer, nachzudenken. Was wir durch moderne Haushaltstechnik und schnellere Autos an Zeit einsparen, lassen wir uns durch Radio, Fernsehen, Computer und Handy wegnehmen. Möge Gott uns gnädig sein, damit uns das wirklich Wichtige wirklich wichtig werde! Karl-Heinz Gries