»Ich spreche dich frei von deinen Sünden« – solch eine Aussage steht uns nicht zu, weil uns die Autorität dazu fehlt. Vor 2000 Jahren trat in Israel ein Mann mit Namen Jesus auf, der behauptete, Sünden vergeben zu können – und erregte damit heftigen Widerspruch: Sünden vergeben? Das kann nur Gott selbst! Ein Mensch, der in Anspruch nimmt, Sünden zu vergeben, der lästert Gott. Das ist Anmaßung! Die frommen Juden, die dieser Meinung waren, hatten insoweit tatsächlich recht. Wer sündigt, macht sich in der Regel zwar auch gegenüber seinen Mitmenschen schuldig. Aber in jedem Fall wird er schuldig im Verhältnis zu Gott, seinem Schöpfer. Dieser ist der oberste Gesetzgeber und Richter. Er registriert jede böse Tat, jeden schlechten Gedanken, jedes lieblose Wort. Jede Sünde ist wie ein Hindernis zwischen Gott und den Menschen. Diese Hindernisse kann nur Gott selbst beseitigen, indem er vergibt. Dazu hat er allein die notwendige Autorität.
Wenn nun ein Mensch für sich in Anspruch nimmt, Sünden vergeben zu können, dann greift er unberechtigt in Gottes Herrschaftsrecht ein – es sei denn, er ist selbst Gott. Aber das ist doch unmöglich, dachten Jesu Zuhörer. Dieser Zimmermannssohn? Doch hier irrten sie. Dieser Jesus war tatsächlich Gottes Sohn. Diese Tatsache unterstrich er durch die Heilung des Gelähmten. Er war also von seinem Vater autorisiert, Sünden zu vergeben. Dass er dieses Recht ausübte, entsprach völlig seinem göttlichen Auftrag. Und dies gilt immer noch: Jeder, der im Vertrauen auf die Göttlichkeit Jesu zu ihm kommt, den spricht er frei von seiner Schuld. Dafür benötigen wir keinen weiteren (menschlichen) Vermittler. Gottes Sohn selbst ist der einzige richtige Ansprechpartner.
Markus Majonica