Ich sitze in einem kleinen Boot, das auf dem »Tonle Sap River« (Kambodscha) fährt. Mit mir sind noch vier andere Leute und der »Kapitän« an Bord. Wir sind auf der Rückreise und das Ziel ist nicht mehr weit entfernt. Auf einmal stottert der Motor und danach geht gar nichts mehr. Der Sprit ist kurz vor dem Ziel ausgegangen. Ein anderes Boot, das in der Nähe ist, nimmt uns ins Schlepptau und das Unglaubliche passiert: Auch bei ihm geht der Sprit aus. Nun ist Rudern angesagt und alles nimmt ein gutes Ende.
Dieses Ereignis bringt mich zum Nachdenken. Es gibt Menschen, die fahren in ihrem Lebensboot ziellos dahin und vergessen das Allerwichtigste. Es geht doch darum, das Ziel zu erreichen im Ausblick auf das Lebensende und auf das, was danach folgt!
Was bei unserer kleinen Bootsfahrt mit viel Körpereinsatz noch gut endete, geht in Bezug auf unser Lebensboot bestimmt schief, wenn wir uns auf uns selbst verlassen. Da kann uns auch kein anderer ins Schlepptau nehmen, weil jeder mit dem gleichen Problem zu tun hat. Unsere eigene Kraft reicht nicht, um am Ziel anzukommen.
Da taucht sie wieder auf, die grundlegende Frage: »Welchen Platz nimmt Gott in meinem Leben ein?« Er muss der Mittelpunkt eines jeden Menschenlebens werden. Nur mit ihm kommen wir – am eigentlich für jeden vorgesehenen Ziel – auch wirklich an. Diese bewusste Entscheidung für Gott nennt die Bibel Umkehr. Aber Gott will nur freiwillige Menschen. Und solche erleben eine Erfüllung im Leben, die nur der allmächtige Gott schenken kann. Auch die Sinnfrage des Lebens ist dann ein für alle Mal gelöst. Dann weiß ich, für was ich lebe, und freue mich darauf, einmal meinem himmlischen Vater begegnen zu dürfen. Das ist jedenfalls mein Ziel!
Waltraud Baumann