Es gibt so viel Elend. Da wird jemand unheilbar krank. Dort verliert eine Mutter mit fünf kleinen Kindern ihren Mann. Die Wasser treten über die Ufer. Plötzlich »geht alles baden«. – Da verstehe ich, wenn Menschen die Frage nach dem »Warum?« stellen – auch an Gott.
Allerdings finde ich es nicht fair, wenn man Gott im gleichen Atemzug Vorwürfe macht. Ist er denn Schuld an unserem Dilemma? Nachdem Gott den Menschen geschaffen hatte, war zunächst alles sehr gut. Aber der Mensch hat Gottes Gebote übertreten. Seitdem gehören Leid und Tod zum Leben des Menschen dazu. Seitdem leidet die ganze Schöpfung unter der Sünde (vgl. Römer 8,18-22).
Wir sind aber Gott nicht gleichgültig. Aus Liebe zu uns sandte er seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt, der für unsere Sünde am Kreuz starb. Dadurch kann Gott uns vergeben, ja er macht uns, wenn wir diese Vergebung annehmen, zu seinen Kindern und verspricht, uns durch alle Not und alles Leid hindurchzuhelfen, bis wir bei ihm in der Ewigkeit angekommen sind. So kann ich als Kind Gottes trotz äußerer Not inneren Frieden erleben. Auch dann, wenn ich das Leid nicht verstehe und die Warum-Frage stelle, weiß ich: Gott hat mit mir einen Plan. Er sieht und lenkt meine Situation aus seiner Perspektive. Und ich darf ihm vertrauen, dass jede Einzelheit einen Sinn hat und mir zum Besten dient. Wenn ich bei Gott bin, werde ich seine Wege mit mir vollkommen verstehen.
Gottes letzte Antwort auf alles Leid heißt Auferstehung. Auf diesen Augenblick darf sich jeder freuen, der Jesus Christus liebt. Und vielleicht werde ich dann fragen: Wie konnte Gott all das Gute in meinem Leben zulassen, wo ich doch als Mensch so viele Fehler gemacht habe? Hartmut Jaeger