Die ursprüngliche Stadtmauer Jerusalems hatte 12 Tore. Mit der Zerstörung durch die Römer im Jahre 70 n. Chr. wurden auch die Tore zerstört. In der wechselvollen Geschichte beherrschten die Türken mehrere Jahrhunderte die Stadt. Von 1537-1541 ließ der Türke Suleiman der Prächtige die Stadtmauern wieder aufbauen. Von den heute acht Toren ist das Goldene Tor (Osttor) als einziges zugemauert. Warum wohl? Die Begründung steht in Hesekiel 44,1-2: »Und er führte mich wieder zu dem äußeren Tor des Heiligtums im Osten; es war aber zugeschlossen. Und der Herr sprach zu mir: Dies Tor soll zugeschlossen bleiben und nicht aufgetan werden, und niemand soll dort hineingehen. Denn der Herr, der Gott Israels, ist dort eingezogen; darum soll es zugeschlossen bleiben.«
Drei markante Lehren vermittelt uns dieser prophetische Text:
1. Der Herr, der Gott Israels, also der Messias, ist bereits durch das Tor gezogen, denn nun ist es verschlossen.
2. Die oft gestellte Frage »Wer war Jesus?« erhält hier eine klare Antwort. Es war Gott, der uns besucht hat. Jesus ist Gott, und darum gebührt ihm Anbetung.
3. Das Goldene Tor ist erfüllte Prophetie in Stein. Jesus sagte in Lukas 19,40: »Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.«
Warum ließ Suleiman das Osttor zumauern? Er kannte offensichtlich die Ankündigung der Wiederkunft Jesu in Sacharja 14,4-5, also dem zweiten Kommen des Herrn Jesus. Als Moslem dachte er, es stünde in seiner Macht, das Kommen des Herrn zu verhindern. So ließ er das nach Osten gerichtete Tor zumauern. Werner Gitt