Wie oft habe ich schon angefangen, einen Text in den Computer zu tippen; aber es will nicht gelingen! Meine Gedanken sind ganz woanders. Es begann vor ein paar Tagen, als noch spät das Telefon klingelte. Die Stimme sagte nur: »Berndt, Rebekka ist gerade tödlich verunglückt.« Ein paar Worte, und von einem Augenblick zum nächsten steht die ganze Welt für mich Kopf. Schock, Unverständnis, Leere, Tränen. »Gott, hier läuft etwas mächtig schief! Merkst du es nicht? Es kann nicht wahr sein!« - Ein völlig unnötiger Autounfall!
Rebekka, unsere Nichte, war gerade erst neunzehn. Mit neunzehn ist das Leben doch viel zu kurz gewesen! Neunzig, o.k., das wäre etwas anderes, doch so? Wir treffen uns mit den Eltern, stützen einander, weinen zusammen, beten, reden, reden, reden. Wir graben Erinnerungen aus, schmunzeln, ja lachen über manches, was uns wieder einfällt. Nach einer Weile sagt ihre Mutter: »Es ist schon so, wie die Bibel sagt: ›Alles hat eine bestimmte Zeit.‹ Wichtig ist, wie wir damit umgehen. Ja, ich werde mich nie damit abfinden. Ich trauere um meinen großen Verlust - es tut so weh! Aber Rebekka hat es jetzt weit besser, als sie es hier auf Erden je haben könnte.
In diesen Tagen ist der Himmel für mich zu einer noch größeren Realität geworden. Ich weiß mich einfach geborgen bei dem Gott allen Trostes.« Wir denken gemeinsam nach: »Der Gott allen Trostes kann deshalb wirklich trösten, weil er uns versteht. Wirklich versteht! Nicht aus ferner Distanz, nein. Er hat selbst erfahren, was es bedeutet, seinen Sohn sterben zu sehen. Aber: Der Tod seines Sohnes hat unserer Rebekka den Himmel geöffnet! Berndt Mokros