Während wir dasitzen, merken wir: Die Atmosphäre ist erfüllt von Geborgenheit und Frieden - einem Frieden, dem man mit rein menschlichen Erklärungen nicht beikommen kann. Völlig fern liegt die Frage »Warum?«. Wenn kaum erträgliches Leid, Schwierigkeiten und Probleme uns beuteln, ist nur zu oft die erste Frage, die uns auf der Zunge liegt: »Warum?« Bei dem Blindgeborenen in Johannes 9 lehnte Jesus es ab, diese Frage zu beantworten. Nicht ohne Grund ist die ganze Bibel mit Antworten auf die Warum-Frage sehr sparsam, die eigentliche Frage muss letztlich lauten: Wozu hat Gott das geschehen lassen? »Warum« oder »warum gerade ich?« ist meistens eine Anklage gegen Gott.
Als Lazarus krank war, sagte Jesus Christus, wozu das dienen sollte. Gott sollte nicht nur durch die Krankheit und deren Heilung, sondern auch durch das Verhalten der Schwestern hoch geehrt werden. Eine solche Perspektive gibt Leiden, das willkürlich und unverständlich erscheint, einen tiefen Sinn, der im Herzen die Gewissheit verankert: Es ist alles richtig! Für unsere Rebekka blieben noch viele Worte ungesagt, Lachen ungelacht, mögliche Erlebnisse verpufft, schöne und traurige Erfahrungen unerlebt. Doch Gott weiß um das alles.
Und so kommt mein Beitrag heute zu Ende. Stop! Noch nicht ganz! Ich habe noch eine Bitte: Leben Sie Ihr Leben in dieser Welt nicht so, als wäre unsere sichtbare Welt die einzige, die es gibt. Wie schnell steigt jemand ins Auto und kommt in der Ewigkeit an statt dort, wo er es sich vorgenommen hatte. Und wie gut ist es dann für jeden, der schon vorher in der Ewigkeit sein Zuhause hat. Berndt Mokros