Wenn im allgemeinen Sprachgebrauch vom Glauben gesprochen wird, geschieht das in der Regel im Gegensatz zum Wissen: »Glauben heißt nicht wissen.« Er umschreibt mehr ein Hoffen, Wünschen oder Meinen. Diesem Glaubensverständnis wohnt eine grundsätzliche Unsicherheit inne: »Es wäre schön, wenn es so wäre, wie ich glaube, aber ich weiß es eben nicht.«
Das biblische Verständnis des Wortes »Glauben« ist völlig anders. Der heutige Tagesvers definiert biblischen Glauben als tiefes Überzeugtsein, unverbrüchliches Vertrauen und sicheres Wissen. Es mögen zwar die »Dinge des Glaubens« – z.B. die Existenz Gottes – dem Auge verborgen sein, aber es bleiben dennoch Tatsachen, harte Fakten, auf die jeder sein Leben bauen kann. Nur wenn man akzeptiert, dass Glauben nach der Bibel genauso gemeint ist, versteht man auch, dass solch ein Glauben durch jede Krise, ja, letztlich auch durch den Tod tragen kann. Wenn das Glaubensbekenntnis mit den obigen Worten beginnt, dann meint es genau diesen biblischen Glauben, das Festhalten an dem ewigen, unsichtbaren, aber wirksamen und existenten Gott, der sich – wie ein Vater seinen Kindern – mir zuwendet. Das »Ich« am Anfang macht deutlich, dass Glaube etwas ganz Persönliches, Individuelles ist. Es ist die Folge einer eigenen Entscheidung, die getroffen werden muss: Ich glaube! Es hilft nichts, diesen Text mit vielen anderen Menschen zu rezitieren. Er muss die Aussage des eigenen Herzens sein. Und schließlich zeigen diese Worte, dass der Glaube stets einen konkreten Inhalt haben muss: Es geht um den Glauben an den Gott der Bibel, seinen Sohn und den Heiligen Geist. Dieser Glaube ist nicht beliebig, sondern er hat ein konkretes Gegenüber. Markus Majonica