Das Telefon klingelt. Meine Gesprächspartnerin ist eine bedeutsame Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Ich habe ihr vor wenigen Tagen für die hervorragende Zusammenarbeit Danke gesagt. Als Zeichen meines Dankes habe ich ihr eine Vortragskassette zum Thema »Leid, warum lässt Gott das zu?« geschenkt, denn eine schwere Krankheit macht ihr zu schaffen.
Als sie sich bedankt, fragt sie: »Wussten sie denn nicht, dass ich eine bekennende Atheistin bin?« »Nein, das wusste ich nicht«, antworte ich. »Ich kenne nur gläubige Menschen. Die einen glauben an Gott, und die anderen, dass es ihn nicht gibt. Vor der zweiten Gruppe habe ich besonderen Respekt, weil mich die Größe ihres Glaubens erstaunt.« Daraufhin antwortet meine Gesprächspartnerin: »Wenn ich einen neuen Krankheitsschub erlebe, dann denke ich oft: Der da oben zieht mal wieder heftig an der Leine!«
Ich knüpfe an ihr überraschendes Eingeständnis an: »Das kann ich bestätigen. Gott zieht durch Krankheit ‘an der Leine’. Allerdings nicht, um uns die Luft abzudrücken, sondern um uns in seine Nähe zu ziehen. Er liebt uns und will Gemeinschaft mit uns haben. Dazu hat er uns erschaffen und schließlich seinen Sohn gesandt, damit dieser für unsere Sünden starb. Ich muss eingestehen, es fällt nicht leicht, vor Gott anzuerkennen, dass ich ihn mit meinem selbstsüchtigen Leben missachtet habe. Wenn wir aber unsere Schuld vor Gott und Jesus Christus bekennen und ihn bitten, der Herr unseres Lebens zu werden, dann vergibt er uns und beschenkt uns mit einem neuen, ewigen Leben in seiner Gemeinschaft.« Detlef Kranzmann