Die lenkende Stimme

Zu unserem Erstaunen standen wir plötzlich bei meinem Bruder vor der Tür. Eine Frauenstimme hatte uns dahingeführt: »Beim nächstem Kreisel die dritte Ausfahrt nehmen«, »Jetzt rechts abbiegen« und im Notfall: »Wenn möglich, bitte wenden.«
Ich kenne den Weg zum Hause meines Bruders natürlich auswendig, aber nachdem ich mir ein Navigationssystem zugelegt hatte, dachte ich: »Jetzt probiere ich einmal, ob das gut funktioniert.« Anfangs sagte es genau das an, was ich natürlich längst wusste. Aber dann plötzlich hieß es: »Demnächst von der Autobahn abfahren.« Zunächst dachte ich: »Das stimmt aber nicht!« Die erste Reaktion war: Ich fahre einfach auf der mir bekannten Strecke weiter. »Aber«, so dachte ich, »ich habe das Ding doch nicht umsonst gekauft.« Und ohne weitere Überlegung gehorchte ich der Stimme. Die Strecke, die sie mich führte, war mir unbekannt. Bald dachte ich: »Wo komme ich jetzt hin?« und »Habe ich die Adresse vielleicht falsch eingegeben?« Aber dann kam ich doch bei meinem Bruder an. Der Apparat war also in Ordnung. Und er hatte mir sogar eine kürzere Strecke gezeigt, die ich nicht kannte! Man muss sich an ein solches Gerät gewöhnen. Man muss gehorchen lernen und das fällt einem schwer. Aber seitdem ich es tue, hat es mir geholfen, in so manche Städte hineinzufahren und auch wieder herauszukommen.
Beim Gottvertrauen ist es auch so: Man muss tun, was er sagt, ihm auf's Wort gehorchen und seinen Anweisungen folgen. Haben wir es schon gewagt, auf diesen »Geist des Rates« zu hören, der uns durch Schwierigkeiten hindurch und aus aussichtslosen Situationen hinausführen kann und will? Wim Hoddenbagh