Es ist eigentlich nur eine kleine Bastelei, aber sie öffnet den Inhaftierten bei unserem Gefängnisgottesdienst die Herzen für die Botschaft der Bibel:
»Kennen Sie die Geschichte von dem gerissenen Papierkreuz? Sie soll sich vor über 100 Jahren irgendwo in Armenien abgespielt haben. Dort saß damals ein Christ in Haft und sollte wegen seines Glaubens verurteilt werden. Der Richter wollte ihn lächerlich machen und bot ihm deshalb spottend an: ›Wenn du es schaffst, aus diesem Blatt Papier mit nur einem geraden Schnitt ein Kreuz zu schneiden, schenk ich dir die Freiheit!‹«
Wir verteilen an die zuhörenden Häftlinge ebenfalls ein Blatt Papier (natürlich ohne ihnen dieses Versprechen machen zu können) und zeigen ihnen, wie man es mehrfach falten muss, um mit einem einzigen geraden Schnitt (bzw. in Ermangelung einer Schere) mit einem geraden Riss ein Kreuz herausbekommt.
Zunächst ungläubiges Zuschauen, dann zögerndes Probieren, dann freudige Überraschung. Stolz zeigt jeder sein Papierkreuz und nimmt es als Gedankenstütze mit in seine Zelle.
Ob wir beim Anblick eines Kreuzes an das größte Wunder erinnert werden, das Jesus Christus, der Sohn Gottes, durch sein Sterben auf Golgatha bewirkt hat?
Wer dies im Glauben für sich in Anspruch nimmt, wird frei werden von seiner Sünde und der Macht des Teufels. Eberhard Platte