Es ist immer wieder faszinierend, anzusehen, wenn nach einem Regenschauer die Sonne durchbricht und mit ihren Strahlen dieses herrliche Farbenspiel vor den dunklen Wolken hervorzaubert.
Mich erinnert es jedes Mal an das Versprechen, das Gott einst Noah gab, dass er die Erde nicht mehr durch eine alles zerstörende Flut vernichten will. Aber ist diese Vorstellung nicht längst überholt? Wir wissen doch heute genau, wie ein Regenbogen entsteht: Das weiße Licht der Sonne wird durch die Regentropfen gebrochen und in die sogenannten Spektralfarben zerlegt.
Wenn wir daran denken, schleichen sich manchmal ganz unbewusst Gedanken ein, die die Aussage der Bibel zum Regenbogen in den Bereich der Fabeln und Mythen verweisen wollen, weil man die Entstehung des Regenbogens auch ohne Gott und die Sintflut-Geschichte erklären kann. Aber ist die physikalische Erklärung des Phänomens Regenbogen eine Widerlegung der biblischen Botschaft? Habe ich widerlegt, dass Nicolaus August Otto den Verbrennungsmotor erfunden hat, wenn ich weiß, wie er funktioniert? An solchem Beispiel merkt man, wie gefährlich leichtgläubig doch die menschlichen Herzen sind, wenn es eigentlich um die wichtigste Sache der Welt geht, nämlich um den Glauben an Gott.
Nein, wir sollten lieber Gottes Treue bewundern, die wir nun schon lebenslang erfahren und von der die Geschichtsbücher seit Jahrtausenden sprechen. Er hat nämlich damals auch gesagt: »Fortan, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht« (1. Mose 8,22). Darauf dürfen wir vertrauen, und daran können wir ebenfalls denken, sooft wir den wunderschönen Bogen in den Wolken sehen.
Andreas Droese