Zum jüdischen Neujahrsfest 1978 sollte die neue Briefmarkenserie die Bevölkerung an den Ursprung des Volkes Israel erinnern. Der Stammvater der Israeliten ist Abraham, den Gott aus Mesopotamien, dem heutigen Irak, in das heutige Siedlungsgebiet Israels geführt hat. Die biblische Geschichte schildert, dass Abrahams Frau Sara unfruchtbar war, also keine Kinder gebären konnte. Und doch war der Plan Gottes, mit dem Ehepaar Abraham und Sara die Geschichte Israels zu beginnen. Und so startete Gott mit dem Wunder, den hundertjährigen Abraham und die neunzigjährige Sara zu den Eltern ihres Sohnes Isaak zu machen und sozusagen aus erstorbenen Leibern neues Leben zu erwecken (vgl. Römer 4,19).
Jeder Israeli kennt die Geschichte der Vorfahren seines Volkes, zu dem er gehört. Und er weiß, dass Gott die Nachkommen Abrahams in einem rund 400-jährigen Aufenthalt in Ägypten zu einem starken Volk anwachsen ließ. So sollte diese Briefmarkenserie daran erinnern, dass Gott eingegriffen hat, um aus dem hundertjährigen Abraham ein Volk von mehreren Millionen Menschen entstehen zu lassen und es durch alle Wirren der Geschichte hindurch bis heute zu erhalten.
Das Wort in unserem Tagesvers, auf das Jesus in seiner Auseinandersetzung mit den Sadduzäern und Pharisäern hinweist, nimmt Bezug auf die Erscheinung Gottes in dem brennenden Dornbusch. Damals bezeugte Gott dem Mose: »Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.« Und Jesus zieht daraus den Schluss, dass es in Gottes Macht steht, Menschen zu erhalten, auch wenn sie gestorben sind. Wer sich auf Gott verlässt und seinem Sohn glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. So kann man seine Zukunft getrost in Gottes Hand legen. Eberhard Liebald