Es ist bloß eine Kartoffel. Sie ist nun wirklich kein Problem, solange man sie nicht mit genug anderen Kartoffeln kombiniert und einen Sack mit ihnen füllt, der dann ungefähr 45 kg schwer ist. Das jahrelange Heben dieser Säcke hat bei den Arbeitern einer Kartoffel-Fabrik zu unzähligen Rückenbeschwerden geführt. Dafür gibt es nun in vielen Ländern eine Behörde, die sich mit Arbeitsschutz und -medizin beschäftigt. In den USA fasste man das Kartoffelproblem nach eingehender Untersuchung so zusammen: »Die Wirbelsäule ist ein sensibler Mechanismus. Über die Zeit können übermäßige Belastungen zu irreversiblen (nicht umkehrbaren) Schäden führen.« Nacken und Rücken sind eben nicht dafür bestimmt, unentwegt 45-kg-Säcke zu tragen. Unnatürliche, pausenlose Belastungen ziehen immer verheerende Folgen nach sich.
Unsere Seele ist wie unser Körper genau ausbalanciert. Sie kann bestimmte Lasten tragen, aber für eine Last war sie nicht bestimmt – die Schuld. Schuld ist das emotionale und geistliche Gewicht von unvergebener Sünde. Sie ist der Schmerz, den wir empfinden, wenn die Dinge zwischen uns und Gott oder uns und anderen Menschen ungeklärt sind. Wie auch physischer Schmerz den Körper warnt, so warnt das Gewissen uns. Anhaltendes Ignorieren dieser Warnung wird uns auf die Dauer schaden, sodass wir es irgendwann nicht mehr aushalten. Der Tagesvers zeigt: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.
Anders als im Berufsleben können wir unsere Schuldenlast der Sünde, die uns auf Dauer schädigt, bei Gott sofort loswerden. Er sagt uns dies unmissverständlich zu: »Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er (Gott) treu und gerecht, dass er unsere Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit« (1. Johannes 1,9).
Joachim Boshard