So hieß es am 10.09.1964 als der Portugiese Armando Sá Rodrigues auf dem Bahnhof Köln-Deutz als Millionster Gastarbeiter begrüßt wurde. Zeitungen berichteten, Rundfunk und Fernsehen waren dabei. Sie waren willkommen, die Menschen aus aller Herren Länder, um hier zu arbeiten, um den Wohlstand zu mehren. Heute leben viele ausländische Menschen bei uns. Aus unterschiedlichsten Gründen sind sie gekommen. Aber mit so »großem Bahnhof« wird wohl niemand mehr empfangen. Glaubt man den platten Parolen der Stammtische, so sind zumindest die meisten Ausländer kriminell, sie nehmen den Deutschen die Arbeitsplätze weg und sind durchweg faul und kassieren unberechtigt Sozialleistungen.
Aus diesen und auch aus anderen, vielleicht gemäßigter formulierten Verallgemeinerungen und Vorurteilen spricht letztlich Angst vor allem Fremden und Andersartigen. Das Zusammenleben mit Menschen anderer Kultur oder gar anderer Weltanschauung wird als existenzielle Bedrohung empfunden. Leicht schlägt diese Angst in Hass um. Hass beginnt im Denken und wird letztlich zur Gewalt. Dafür gibt es manches schändliche Beispiel.
Woher kommt diese Angst? Eine Antwort darauf ist, dass vielen heute gültige Wertordnung und Orientierung fehlen. In einem Land, das sich immer noch christlich nennt, werden die göttlichen Maßstäbe nicht oder wenig geachtet. Der heutige Text ist weit über 3000 Jahre alt, und doch aktuell und sehr modern. Wer die Bibel ernst nimmt, hat hier einen klaren Maßstab für Denken und Handeln. Da ist kein Platz für Parolen, für Hass und Gewalt, da ist aber viel Platz für das, was Gott will: In jedem einen Menschen sehen, für den Christus gestorben ist. Günter Dürr