Viele Könige bekamen im Verlauf der Geschichte zu ihrem Namen den Zusatz »der Große«. Hier haben wir einen König vor uns, der dieses Prädikat wirklich verdient. Im Gegensatz zu den Königen der Nachbarländer diente und vertraute er dem wahren Gott. Er ließ die Götzenheiligtümer vernichten und setzte Beamte ein, die das Volk in Gottes Gesetzen unterrichten sollten. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran. Deshalb sorgte der Herr dafür, dass viele Jahre keiner der Könige rings umher es wagte, ihn anzugreifen.
Aber eines Tages wurde auch sein Glaube auf die Probe gestellt: Ein riesiges Heer der Moabiter und Ammoniter mit weiteren Verbündeten zog von der Ostseite des Toten Meeres gegen Juda heran und erreichte bereits die ersten Grenzposten. Obwohl Joschafat ein gut ausgerüstetes Heer von über einer Million Soldaten zur Verfügung stand, suchte er zuerst die Hilfe bei dem allmächtigen Gott. Er rief seine Leute nicht zu den Waffen, sondern zum Gebet in den Tempel nach Jerusalem. Und Gottes Antwort kam prompt: »Hört, ihr Leute von Juda, ihr Einwohner Jerusalems und du, König Joschafat! So spricht der Herr: Habt keine Angst! Fürchtet euch nicht vor diesem großen Heer! Ich werde gegen sie kämpfen, nicht ihr!« So gestärkt, stellte Joschafat an die Spitze seines Heeres einige Sänger in Festgewändern, die stimmten ein Loblied an: »Preist den Herrn, denn seine Gnade hört niemals auf!« Wir modernen Menschen heute machen es oft genau umgekehrt. Wir versuchen zuerst alles Mögliche im Vertrauen auf die eigene Kraft. Erst wenn alle eigenen Anstrengungen vergeblich sind und es keinen anderen Ausweg mehr gibt, kommt die Einsicht: »Jetzt hilft nur noch Beten!«
Günter Seibert