Eines Tages, als ich nach Hause kam, lag ein Brief aus Bochum auf dem Tisch. Ich habe einen Schrecken bekommen, als ich sah, dass der Brief von der Polizei kam. Ich habe Jahre zuvor an der Universität in Bochum studiert und danach dort gearbeitet. Ich konnte nicht verstehen, warum die Polizei aus Bochum mir Jahre später ein Schreiben zuschickt. Was habe ich wohl gedacht, als die Polizei sich bei mir meldete? Mir war unbehaglich zumute, als ich den Brief öffnete.
Im Betreff des Schreibens stand: »Strafverstoß gegen die Straßenverkehrsordnung«. Ich schaute mir das Bild an. Zu meinem Erstaunen war es nicht mein Bild! Aber das Gesicht auf dem Bild kam mir bekannt vor. Ich war eigentlich unschuldig, die Polizei hat aber mir den Verstoß angerechnet. Wir hatten zwei Autos und wollten das kleinere Auto verkaufen. Ein Freund von mir hatte Interesse bekundet und das Auto für eine Woche ausgeliehen. In dieser Zeit ist er anscheinend zu schnell gefahren und wurde geblitzt.
Obwohl mein Freund gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen hatte, schickte die Polizei mir das Schreiben, weil das Auto unter meinem Namen angemeldet war. Obwohl jemand anders zu schnell gefahren war, sollte ich die Strafe bezahlen.
Mir wurde bewusst, wie dankbar ich sein kann. Ich habe Gottes Gebote übertreten, aber jemand anders musste die Strafe bezahlen. Der Schuldschein wird nicht an den geschickt, der schuldig geworden ist, sondern ein eigentlich Unschuldiger hat die Strafe getragen. Der Herr Jesus ist am Kreuz gestorben, um für andere den Schuldschein zu begleichen.
Wie schön ist es, wenn jemand anders bereit ist, unsere Strafe zu bezahlen. Stephen Harding