Weihnachten ist weltweit das menschlichste, besinnlichste und versöhnlichste Fest. Das genaue Datum der »Heiligen Nacht«, in der Gott Mensch wurde, lässt sich nicht genau sagen. Auch die Bibel gibt uns keinen exakten Hinweis dazu. Zum Tag von Christi Geburt gibt es viele Berechnungen, Vermutungen und Standpunkte. Der römische Kaiser Konstantin setzte um 330 n.Chr. die Feier der Geburt Jesu auf den 25. Dezember fest. Im Zuge der Christianisierung breitete sich der junge Brauch aus. In Nord- und Mitteleuropa feierte man am 25. 12. das Julfest als Fest der Wintersonnenwende, wo sich heidnische und christliche Glaubenselemente verschmolzen. Im Jahre 813 erklärte die Synode von Mainz den 25. Dezember für den deutschen Sprachraum zum Kirchenfest.
So hat sich Weihnachten – was so viel heißt wie »in den geweihten Nächten« – mit all seinen Erscheinungen als Familienfest für Groß und Klein in Deutschland entwickelt. Martin Luther machte in Anlehnung an die Gaben der »Heiligen Drei Könige« an das Jesuskind das Beschenken der Kinder populär. Es blieb nicht aus, dass später auch die Erwachsenen diese liebevolle Geste des Schenkens für sich übernahmen.
Unser Tagesvers aber nennt uns den eigentlichen Zweck von Weihnachten: Friede und Freude – und Gottes Botschaft an uns, wie wir dazu gelangen können, durch »Erkenntnis des Heils« und »Vergebung ihrer Sünden«, wie im Lukasevangelium ebenfalls gesagt wird (Lukas 1,77). Es ist das eigentliche Geschenk, was wir brauchen, und wir können es auch nur als Geschenk bekommen. Das ist der wahre Sinn von Weihnachten und zu diesem Kern sollten wir durch alles heutige Drumherum unbedingt hindurchstoßen. Karl-Heinz Gries