Viele Menschen erfahren ihr Leben wie eine Fahrt mit der Achterbahn. Wenn die Sonne scheint, man gesund ist, die Finanzen stimmen und man sich mit seiner Familie verträgt, ist alles gut. Da findet man nicht nur das Leben, sondern auch sich selber toll.
Aber wie schnell kann man eine Sturzfahrt machen! Schon wenn's irgendwo im Beruf kriselt oder knirscht, können wir zu einem Trauerkloß werden, der die Welt nicht mehr versteht und vor Selbstmitleid vergeht und bei der Schuldigensuche nicht einmal vor Gott haltmacht. Dass wir Kalenderschreiber solches Verhalten nicht gut finden, wird sich herumgesprochen haben. Aber welchen Rat können wir geben?
Zunächst dies: Gott will uns durch Freundlichkeit, und wenn das nicht hilft, durch Schwierigkeiten zu der Erkenntnis verhelfen, dass wir ihn brauchen, um unsere Schuld loszuwerden und um dann ein Leben führen zu können, wie Gott es haben will - zu seiner Ehre und zur Freude der Leute, die Tag für Tag mit uns zu tun haben. Denn nur so können wir einladend wirken und andere Menschen für Gott gewinnen.
Und dann können wir auf Paulus, den Schreiber unseres Tagesspruchs, verweisen, der gelernt hatte, nichts ohne Gott zu tun. Das bewahrte ihn vor seelischen Achterbahnfahrten. Natürlich freute er sich, wenn es ihm gut ging; aber auch bei Schmerz und Kummer wusste er, dass Gott bei ihm war, ihn trug und tröstete und ihm sein Wohlwollen zusicherte. So lernte er Gott als den großen Lastenträger und Tröster kennen, und darum konnte er vielen anderen zu einer Hilfe und zum Trost werden. Achterbahnfahrer sind zum Trösten und Helfen denkbar ungeeignet.
Hermann Grabe