Heute vor 50 Jahren starb im Alter von 92 Jahren der Norweger Knut Hamsun, einer der größten Schriftsteller seiner Zeit. Als er 1920 den Literatur-Nobelpreis erhielt, war nach der Meinung von Thomas Mann der Preis nie auf einen Würdigeren gefallen. Hamsuns Romane spiegeln seine grundsätzlich antizivilisatorische Haltung wider. In der städtischen Welt der Geschäftemacher sah er den Zerstörer der Lebenskraft des Menschen, die er im Bauerntum noch zu erkennen glaubte. Diese Weltanschauung führte ihn dazu, für Hitler und den Nationalsozialismus Partei zu ergreifen, weil hier die Werte von »Blut und Boden« hochgehalten wurden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Hamsun deshalb in Norwegen als Landesverräter mit einer hohen Geldstrafe wirtschaftlich ruiniert. Taub, fast blind und verarmt starb er bald darauf.
Die Erde war für ihn der Quell des Lebens; für die wahre Quelle allen Lebens hatte er keinen Blick; den Gott der Bibel bezog er in seine Überlegungen nicht ein. Sicherlich war dies auch die Ursache dafür, dass er das abgrundtief Böse in Hitler und seiner Ideologie nicht erkennen konnte. Wo die Natur zum Götzen erhoben wird, fehlen dem Menschen letztlich die tragenden ethischen Maßstäbe, weil wir sie in dieser Welt nicht finden können. Allein eine übergeordnete Instanz, eben Gott, kann uns diese Maßstäbe in seinem Wort bekannt geben, z. B. durch die Zehn Gebote. Wenn wir dann merken, dass wir sie in ihrer Gesamtheit nicht erfüllen können, wird uns deutlich werden, dass wir Jesus Christus als Retter brauchen, damit wir einmal bestehen können nach Gottes Maßstäben beurteilt werden. Gerhard Jordy