Das Jahr 2000 war für mich ein ganz besonderes Jahr. Erstmals durfte ich nach Amerika reisen, ich fühlte mich wie im Traum. Mein Bekannter hatte mich eingeladen, mit ihm zu kommen. Er versicherte mir, dass er alles bezahlen werde, wenn ich für ihn das Auto fahre. Nachdem meine Frau »ja« gesagt hatte, war alles klar. Der Flug wurde gebucht, das Auto gemietet und die Fahrtroute abgeklärt. Allmählich rückte der Tag der Abreise immer näher. Ich plante, meinem Freund einiges von Jesus Christus zu erzählen, wie er mein Leben verändert hat, als es nicht mehr weiterging. Unbedingt wollte ich die Zeit dazu nützen, ihm etwas von der frohmachenden Botschaft weiterzugeben.
Dann kam der Tag der Abreise. Am Flughafen wurde es mir richtig schwer um mein Herz, als meine Familie mir nachwinkte und ich durch die Schleuse zu meinem »Gate« ging. Den Bekannten hatte ich schon getroffen und so wurden wir gemeinsam durch die Sicherheitskontrollen geschleust, bis wir endlich im Flugzeug saßen und alles startklar war. Doch mein Freund konnte sich gar nicht freuen. Er war voller Furcht und die Angst stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Es war nicht nur Flugangst. Im Lauf der Tage stellte ich mit Erschrecken fest, dass er bei jedem Anlass irgendwelche Tabletten schluckte – Schlaftabletten, Beruhigungstabletten, … Doch leider wollte er nichts von Jesus hören: nichts von dem, der frei macht und einem alle bedrückenden Lasten abnehmen kann. Wie gut wäre es doch, wenn er den Worten des Sohnes Gottes Glauben schenken wollte. Gewinnt man doch dadurch eine ganz andere Lebensgrundlage: Geborgenheit in Gott.
Rudolf Kühnlein