Am heutigen Mittwoch feiert man in Israel den Jom Jeruschalajim, den Jerusalem-Tag. »Nun geht es immer bergan, die Straße steigt. Kühle Luft, der Bergwind von Jerusalem weht uns an. Schon gewahre ich einzelne, kümmerliche Bäume auf dem Hügel, und dann grüße ich die Bäume Jerusalems, die feierlichen Zypressen, die starken dunklen Fichten, das zarte Laubwerk der Ölbäume. Die Einfahrt ist jedesmal wieder ein Fest für die Augen. Wir blicken hinüber zum Tempelplatz, wo die goldne Kuppel der Omarmoschee funkelt. Ein Glanz liegt über den Kuppeln, Türmen, Mauern und Giebeln der Stadt. Ich bin wieder zu Hause.« Mit diesen bewegenden Worten beschreibt die jüdische Autorin Lola Landau ihre Heimkehr ins Zentrum der jüdischen Welt. Nahezu alle Juden können Lola Landaus Empfindungen gut verstehen, denn die Sehnsucht nach dieser Stadt ist tief in ihren Herzen verwurzelt.
Was verbindet die Juden mit der Stadt, in der sie sich, wenn sie wieder in alle Welt zurückkehren, von Freunden mit den Worten verabschieden: »Nächstes Jahr in Jerusalem!«? Mit Jerusalem verknüpft sich ihre Hoffnung auf einen Ort der Zuflucht und der Sicherheit in dieser Welt, für viele aber auch die Hoffnung auf ihren Messias und den Beginn seiner Herrschaft. Dass er schon da gewesen ist, vor zweitausend Jahren, ist den allermeisten von ihnen verborgen geblieben. Doch er wird ein zweites Mal kommen und dann werden sie den damals abgelehnten Herrn Jesus Christus bereitwillig annehmen. »Siehe«, sagt die Bibel, »er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme der Erde« (Offenbarung 1,7). Peter Schäfer von Reetnitz