Der morgendliche Start in den Beruf beginnt meist mit dem Sprung ins Auto. Wie gut, wenn wir ein plötzlich täglich länger werdendes Orgeln des Anlassers recht deuten und schnellstens bei der Werkstatt vorbeifahren. Dort stellt man eventuell den baldigen Exitus der Starterbatterie fest. Verdrängen wir dies, gibt es eines Morgens den Totalausfall.
Oder kennen Sie im Betrieb (oder privat) das plötzlich ungewöhnlich andere Verhalten von Mitarbeitern oder Kollegen, z.B. außergewöhnliche Schweigsamkeit oder Abwehr von Pausengemeinschaft? Oder Absage von gemeinsamen Freizeitunternehmungen? Hier brennt es vielleicht. Ein einfaches Hinnehmen für mehrere Tage oder gar Wochen kann das Übersehen der inneren Kündigung bedeuten. Schwer zu reparieren, wenn der andere dann seine nicht anerkannte Kritik als ein Unverstandensein interpretiert und schon seinen Abgang vorbereitet hat.
Hilfreich ist, wenn wir aufmerksame Beobachter statt Routiniers sind. Und wenn wir andere so behandeln und beachten, wie wir es selbst erwarten. Jesus Christus hatte immer neu einen Blick für die Menschen, auch wenn diese oft schüchtern in der zweiten Reihe warteten. So, wie eine kranke Frau ihn mitten im Gedränge berührte und er nicht ruhte, bis sie sich meldete und er mit ihr ihre Not besprechen konnte. Oder er erkannte die großen Sorgen eines schlecht beleumundeten Zöllners, der sich in einem dichtbelaubten Baum versteckt hatte und dem er anbot, mit ihm zu essen. Wenn wir derart mit Anteilnahme und Freundlichkeit agieren, statt nur widerwillig und verspätet zu reagieren, lösen wir oft große Folgen aus. So, wie sprichwörtlich ein ins Wasser geworfener, kleiner Stein viele große Kreise zieht! Klaus Spieker