Michail Sostschenko (1895-1958), der sowjetrussische Satiriker, führte eine spitze Feder. So schreibt er:
»Der Mensch ist doch ein reichlich merkwürdiges Tier. Ich bezweifle sogar, dass er vom Affen abstammt. Es scheint mir, dass der alte Darwin in dieser Angelegenheit ein wenig gelogen hat. Die Taten des Menschen sind mir, wie soll ich denn sagen, allzu menschlich. Es gibt da, versteht ihr, keinerlei Ähnlichkeit mit der Welt der Tiere.«
Recht so, Genosse Schriftsteller, das ist im Ansatz nicht schlecht, aber ... Er fährt dann fort: »Wenn wir sogar annehmen, dass die Tiere miteinander in ihrer Sprache reden, so ist es doch eine überaus zweifelhafte Sache, ob sie ein Gespräch führen könnten wie das, dessen Zeuge ich gestern war.« Dann erzählt er von wartenden Patienten beim Arzt, die ihr Leiden dramatisieren und das der anderen kleinreden. Einer brüstet sich sogar mit seinem Krebsgeschwür! Nein, Tiere haben wirklich nicht viel Ähnlichkeit ...
Wie auch immer Sostschenko seine Erkenntnis begründet, das Leugnen des Schöpfers und die Gottesentfremdung hat uns jedenfalls einen erschreckenden geistig-moralischen Niedergang beschert. Nichts da mit Aufwärtsentwicklung! Ob der Schriftsteller seinen »lichten Moment« nutzte und sich auf den Schöpfer besann? Jedenfalls hat er - und sei es auch nur rhetorisch kokettierend - eine im kommunistischen System festgeschriebene Theorie infrage gestellt und so vielleicht manchen nachdenklich gemacht. Leider bringen aber viele ihren aufmuckenden Verstand zur Räson und beruhigen das Gewissen mit »gesicherten Erkenntnissen« der Wissenschaft. Sollte Michail Sostschenko vom Affen-Zweifel zum Schöpfer-Glauben gelangt sein, wünschen wir ihm viele, viele Nachahmer! Johann Fay