Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringt, Fruchtbäume, die auf der Erde Früchte tragen nach ihrer Art, in denen ihr Same ist! Und es geschah so.
1. Mose 1,11
Monsieur Charney, ein einflussreicher Franzose, wurde von Kaiser Napoleon wegen Verdachts auf Hochverrat ins Gefängnis geworfen. Täglich durfte er hinter hohen Mauern eine Zeit lang umhergehen. Er schrieb an die Mauer mit großen Buchstaben sein Glaubensbekenntnis: Alles nur Zufall!
Gerade unter diesen Buchstaben entdeckte er am Fuß der Mauer eine winzige Pflanze. Täglich verfolgte er ihr Wachstum. Wo kam die Pflanze her? Warum war sie so hübsch gestaltet? Täglich beobachtete er sie und pflegte sie, so gut er konnte. Das Pflänzchen sprach nicht mit ihm, wusste auch nichts von den inneren Kämpfen, die sich in ihm abspielten, und doch wurde sie Charneys »Freundin« und predigte ihm in seiner Einsamkeit von dem von ihm tot gesagten Schöpfer. Als sie dann sogar noch zu blühen anfing, staunte er über dieses großartige Kunstwerk, und längst vergessene Wahrheiten wurden in ihm immer lebendiger: Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, hatte ihm diese Blume geschickt, um ihn, den hartgesottenen Gottesleugner, zu sich zurückzuführen.
Schließlich wurde Charney durch die Fürsprache der Kaiserin Joséphine freigelassen. Vorsichtig grub er das Blümchen aus und pflanzte es in sein Gewächshaus. Es hatte ihn zu seinem Schöpfer zurückgebracht, den er seitdem in der Bibel immer besser kennenlernte.
Millionenfach wachsen die Zeugen der Genialität und Schöpferkraft Gottes rings um uns her. Jeder Grashalm kann mehr als alle klugen Menschen in der ganzen Welt. Er kann aus Wasser und Luft Nahrung für Menschen und Tiere machen; aber nicht nur diese, auch die Berge und Täler und Sonne, Mond und unzählige Sterne verkünden die Ehre ihres allmächtigen Baumeisters.
Hermann Grabe