»Wer sich im Supermarkt des Lebens fleißig bedient, der muss am Ende an der Kasse auspacken und bezahlen«, las ich auf einem von Jugendlichen gemalten Plakat in einem Gemeinderaum. Ja, das kennen wir nicht nur beim Einkaufen: Am Ende kommt die Abrechnung. Bei jeder Klausur, bei jedem Klassen- und beim Abschlusszeugnis, nach der Erledigung eines geschäftlichen Auftrags, nach einer Einkaufstour für den Betrieb, mit jedem Kontoauszug der Bank – da kommt auf den Tisch, wie eine Sache gelaufen und was dabei herausgekommen ist. Und nichts anderes gilt für unser gesamtes Leben – mit einem bedeutenden Unterschied: Diese Lebensabrechnung nimmt kein Mensch vor, sondern Gott. Die Bibel ist voll von Hinweisen auf das Gericht Gottes am Ende der Zeit über alle Menschen, die je auf Erden gelebt haben. Schon im Laufe der Geschichte hat Gott immer wieder mit Gericht eingegriffen, wenn die Missstände gar zu schlimm wurden, so zur Zeit Noahs, in Sodom und Gomorra, in Ägypten, im Volk Israel und bei vielen anderen Völkern und Einzelnen bis heute hin. Bei vielen dieser Gerichte gab es bei den Betroffenen aber auch die Möglichkeit, ihr Leben im Sinne Gottes zu ändern. Das gibt es beim Endgericht nicht mehr, dort ist das Urteil endgültig. Und dieses Urteil ist Ausdruck des Zornes Gottes über die Sünde und Gottlosigkeit und lautet auf ewige Verdammnis.
Unser Tagesvers spricht aber auch von Lohn statt Verurteilung – für »Knechte« Gottes. Das sind die Leute, die an Jesus Christus geglaubt und für Gott gelebt haben und deshalb nicht gerichtet, sondern belohnt werden, weil Jesus Christus stellvertretend für sie am Kreuz bereits gerichtet worden ist. Otto Willenbrecht