Das Wetter hätte schöner nicht sein können, wolkenlos und klar! Wir bringen mit der Alpenrosenbahn viele Höhenmeter hinter uns, um danach auf den Gipfel des Brechhorns zu klettern. Der Weg ist länger, als erwartet. Bei voller Sonne ist es selbst hier oben richtig warm. Wir werden durstig, und mit der Zeit beginnen die Kinder zu fragen: »Wann sind wir endlich oben?«
Wie kann ich die Kinder weiter motivieren? Ich stelle ihnen das Ziel vor Augen: »Wenn wir dort oben sind, müsste man den Großglockner sehen können! Wenn ihr bei diesem tollen Wetter nicht bis oben geht, werdet ihr euch nachher ärgern. Jetzt mag es anstrengend sein, doch wenn ihr erst oben seid, habt ihr eine großartige Aussicht.« Die Kinder kämpfen tapfer weiter. Der Gipfel wird tatsächlich erreicht und die Aussicht ist wundervoll. Die Mühe hat sich gelohnt!
Es ist schön, nach solchen Mühen das Ziel, den Gipfel, erreicht zu haben und durch die Aussicht belohnt zu werden. Das ist nur ein schönes Bild von dem Erreichen unseres Lebensziels. Dies Lebensziel möchte ich auf jeden Fall erreichen, und zwar mit der ganzen Familie. Ich will höher hinaus, will in den Himmel kommen! Das mag Mühen kosten, das mag viele motivierende Gespräche mit den Kindern bedeuten oder den Verzicht auf manche Bequemlichkeit. Doch »die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns ein überaus großes ewiges Gewicht an Herrlichkeit« (2. Korinther 4,17). Diese Herrlichkeit können wir uns noch nicht vorstellen, aber alle, die Gott als ihren himmlischen Vater kennen und darum einmal ewig bei ihm sein werden, sollten dies Ziel allezeit im Blick haben.
Gerhard Kimmich