Ist das nicht ein wenig übertrieben? Lieber eine Hand abhacken als zu sündigen? Und die Hölle? Sind die Zeiten nicht längst vorbei, in denen die Kirche den Leuten damit Angst machte? Heute glaubt kaum noch jemand, dass sie überhaupt existiert. Und Sünde? Sind wir nicht alle irgendwie »kleine Sünderlein«?
Genau da liegt das Problem! Vor Gott macht es keinen Unterschied, ob jemand ein großer oder kleiner Sünder ist. Der Begriff »Sünde« kommt von Sund, und so nennt man im Ostseeraum das Stück Wasser, das eine Insel vom Festland trennt. Sünde ist alles, was den Menschen von Gott trennt. Die kleinste Sünde macht die Verbindung zu Gott unmöglich, und sie endet in der ewigen Gottesferne. Das ist die Hölle.
Die oben zitierte Warnung stammt nicht von einem Inquisitor aus dem Mittelalter. Sie stammt vom Sohn Gottes: Jesus Christus. Wenn es einer wissen muss, dann er! Er kam für uns aus der unsichtbaren Welt auf diese Erde, weil er nicht wollte, dass die Menschen in der Hölle enden. Er lebte im Gegensatz zu allen anderen Menschen völlig ohne Sünde. Nur deshalb konnte er als vor Gott Unschuldiger für uns stellvertretend sein Leben opfern, um damit die Menschheit vor der Hölle zu retten. Er hat den Menschen nicht nur mit der Hölle gedroht, sondern er hat sie selbst an seinem eigenen Leib durchlitten. Damit sind aber nicht automatisch alle Menschen vor der Hölle sicher.
Um wirklich vor der Hölle gerettet zu werden, kommt es nicht darauf an, Gott mit guten Taten zu imponieren. Man muss sich vor ihm als schuldig bekennen und ihn u m Vergebung bitten. Erst dann tritt die stellvertretende Sühnung durch Jesus Christus in Kraft.
Günter Seibert