Kennen Sie die Ballade »John Maynard« von Theodor Fontane? Darin wird der Steuermann John Maynard geehrt. Er steuerte ein Passagierschiff, auf dem gegen Ende der Fahrt von Detroit nach Buffalo ein Feuer ausbrach, trotz Hitze und Rauch im Steuerraum sicher zum Strand von Buffalo. So rettete er alle Passagiere, bezahlte dies aber mit dem Tod.
Die Ballade beruht auf einer wahren Begebenheit, bei der auf einem brennenden Schiff auf dem Eriesee einige Menschen aufgrund des heldenhaften Verhaltens des Steuermannes gerettet wurden. Diese Begebenheit führte zu literarischer Fantasie bis hin nach Deutschland. Auch wenn die Geschichte Theodor Fontanes, der vor 120 Jahren starb, sich nicht genau so ereignet hat, ist sie doch so einprägsam, dass es in Buffalo noch heute eine »Theodor-Fontane-Gedenktafel« gibt.
Dass ein Steuermann bis zum letzten Atemzug ein Passagierschiff durch beißenden Qualm ans Ziel bringt, dies mit seinem Leben bezahlt und alle Passagiere rettet, bewegt die Menschheit. Man vergisst solch eine solche Ballade so schnell nicht wieder. Sie endet mit: »Er hat uns gerettet, er trägt die Kron, er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.«
Warum nur bewegt das, was Jesus Christus für uns getan hat, so viel weniger Menschen? Wie vielen hat ein John Maynard die Tränen in die Augen getrieben, aber bei der Botschaft von Jesus Christus sind sie kalt geblieben! Der Sohn Gottes hat nicht nur seinen Tod für andere riskiert, sondern hat in voller Absicht ein Leben in Armut und Verachtung auf dieser Erde gewählt, das in Folter und Mord mündete. Warum? Weil er uns Sünder, die Gott abgelehnt hatten, so sehr liebte, dass er, der einzige Unschuldige, unsere Schuld auf sich nahm, um uns zu retten. Hartmut Ulrich