Witold Pilecki hatte bereits viele Male sein Leben für seine Heimat eingesetzt, als er sich nach der Einnahme Polens dem Widerstand anschloss. Am 19. September 1940, heute vor 79 Jahren, ließ er sich festnehmen, um in das KZ Auschwitz zu gelangen. Dort wollte er Informationen sammeln und den Widerstand im Lager organisieren. Als er nach zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit feststellte, dass auch seine Berichte über die dortigen Gräuel, die bis nach England gelangt waren, nicht zu einem Befreiungsangriff führten, floh er. Er beteiligte sich 1944 am Warschauer Aufstand. Dabei geriet er in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Befreiung begann er, in Polen Beweise für weitere Verbrechen an seinem Volk, nun begangen von den Sowjets, zu sammeln, bis ihn der polnische Geheimdienst festnahm. Auf ein durch Folter erzwungenes Geständnis hin folgte die Verurteilung wegen Spionage und seine Hinrichtung. Erst über 40 Jahre nach seinem Tod wurde er rehabilitiert.
Das Leben dieses lange verkannten Helden ähnelt dem Leben Jesu Christi: Auch Jesus diente seinem Volk mit vollem Einsatz. Er setzte sich für die Armen, Schwachen und Kranken ein. Er heilte und schenkte sogar Toten neues Leben. Dennoch erntete er nicht Achtung, sondern Spott, wurde auf eine falsche Anklage zum Tode verurteilt und hingerichtet. Aber seine Mission ging weit über diejenige Pileckis hinaus: Sie umfasste nicht weniger als die Rettung der ganzen Menschheit. Und tatsächlich: Dadurch, dass er sein Leben für uns am Kreuz eingesetzt hat, hat Jesus Christus die Tür zum ewigen Leben für jeden Menschen aufgestoßen. Deswegen verdient er unser aller Wertschätzung. Aber vor allem können wir ihm unser Leben wirklich anvertrauen. Markus Majonica