Am Ende des 19. Jahrhunderts war die Erde vom weißen Mann beherrscht, d.h. von den Europäern und Amerikanern europäischer Herkunft. Die weißen Völker hatten die Welt durch Kolonien oder Einfluss-Sphären unter sich aufgeteilt. Das Britische Weltreich beherrschte dabei das größte Stück: 23,8% der Erdoberfläche mit einem Viertel der Menschheit. Aber damit war der Höhepunkt auch überschritten. Die weißen Siedlerkolonien verlangten nach Selbstverwaltung, die ihnen Großbritannien als sog. Dominions zugestehen musste: Canada (1867), Australien (1901), Neuseeland (1907), Südafrika (1910), Irland (1922). Als auch das nicht mehr genügte, musste das Mutterland auf einer Reichskonferenz, die heute vor 80 Jahren begann, einem Bund völlig gleichberechtigter Staaten zustimmen, dem sog. »Commonwealth (= Öffentliches Wohl) of Nations«. In diesem Bund kann jeder Staat seine eigene Politik betreiben und auch aus ihm austreten, wie es z.B. Irland 1948 tat. Durch Hinzunahme der übrigen Kolonien ist der äußerst lose Bund mittlerweile auf 52 Staaten angewachsen; Großbritannien aber ist von einem Weltreich zu einer Macht zweiter Ordnung herabgesunken.
Was sich in der Weltgeschichte in größeren Zeiträumen abspielt, kann man an einem Menschenleben gleichermaßen beobachten. Wie viel Mühe wird oft auf den persönlichen Aufstieg gewandt! Und wie oft erweist sich die Vergeblichkeit solchen Tuns! Wohl dem, der seine Hoffnung auf den setzt, der ewig bleibt, auf Gott und sein Wort! Bei allem durchaus verantwortlichen Handeln in diesem Leben dürfen wir durch den Glauben an Jesus Christus mit ihm auf ein ewiges Leben zugehen. Wer sich von Gott geliebt weiß, wird nie enttäuscht werden. Gerhard Jordy