Während einer Vortragsreise nach Kanada zeigten mir meine Gastgeber eine touristische Sehenswürdigkeit, nämlich eine ganz bestimmte Stelle an dem größten Fluss Kanadas, dem Fraser River.
Er ist 1370 km lang und liegt ganz im Westen in British Columbia und mündet in der Nähe Vancouvers in den Pazifik. Sein riesiges Wassereinzugsgebiet von 248 000 km² entspricht der Fläche Großbritanniens. Die mittlere Abflussmenge beträgt 3550 m³/s (Vergleich: Rhein 2330 m³/s). Im Frühjahr kann die Wassermenge sogar auf den doppelten Wert der Niagarafälle ansteigen.
Auf seinem Weg zum Ozean muss der Fluss einen felsigen Canyon passieren, der 38 km lang ist. An der engsten Stelle ist er auf einer Länge von 300 m nur 34 m breit. Dafür hat er dort aber eine ungewöhnliche Tiefe von 50 m. Das Wasser brodelt und quirlt dort sehr heftig und kommt auf eine Geschwindigkeit von 32 km/Stunde. Über diesen Schlund ist als touristische Attraktion eine Seilbahn mit zwei entgegenlaufenden Kabinen gebaut. Geht man auf das Gebäude zu, von wo aus die Seilbahn startet, so ist schon von weitem in metergroßen Buchstaben zu lesen: »Hell's Gate« (»Höllentor«). Kurz vor dem Gebäude steht zunächst ein STOP-Schild und dann folgt auch noch ein rundes Verbotsschild, um nicht in die Einbahnstraße zu fahren.
Dies wurde mir zum Gleichnis. Niemand hat so eindringlich vor der Hölle gewarnt wie Jesus. Er selbst ist das menschgewordene STOP-Schild, das uns vor dem Weg zur Hölle bewahren will (Matthäus 5,29). Wer auf Jesus sieht, beachtet die Warnschilder und gelangt mit ihm auf dem rechten Weg in den Himmel. Werner Gitt