Es knatterte und eierte - eigentlich alles so wie immer - und doch kam es ihm jetzt, so in voller Fahrt, irgendwie bedenklich vor. Jetzt schlingerte das Moped so stark, dass es fast nicht mehr zu lenken war! Er hielt an und - er traute seinen Augen nicht ...
Ende der neunziger Jahre war es bei jungen Leuten die große Mode, so eine »Simson«, ein »DDR-Moped« zu fahren. Dieses Gefährt war damals, kurz nach dem Fall der Mauer, billig zu bekommen, da sie im Osten niemand mehr haben wollte. Aber diese Mopeds, die eher in die Fünfzigerjahre passten und so gar nicht dem derzeitigen Standard entsprachen, die waren leider auch nicht ungefährlich, zumal hier veraltete Technik mit schlechter Verarbeitung vereint war.
Und er - ein 16-jähriger Junge aus Ostfriesland - musste es jetzt selbst feststellen: die alte Simson taugt nichts für den Straßenverkehr!
Im Hinterrad hatten sich fast alle Speichen gelöst, nur fünf waren noch fest.
Wie konnte so etwas passieren? Eigentlich hatte sich nur eine Speiche gelöst, aber die hatte durch die starken Rotationskräfte gleich die nächsten in Bedrängnis gebracht und so eine Kettenreaktion ausgelöst. Das geordnete »Nebeneinander« und »Miteinander« funktionierte plötzlich nicht mehr, weil zunächst eine einzige die entscheidend wichtige Verbindung zur Nabe aufgegeben hatte. Eine einzige ohne die Verbindung zur Nabe, durch die sie Halt und Ausrichtung bekam, und alles ging kaputt!
In unserem Vers steht nicht: »Wir versuchen jetzt mal christliche Gemeinschaft zu haben«, sondern diese Gemeinschaft ist automatisch vorhanden bei Christen, die ein tägliches Miteinander pflegen mit Gott, ihrem Vater, und mit ihrem Herrn, Jesus Christus. Erwin Kramer