Der größte Zankapfel der Weltgeschichte ist Jerusalem. Keine Stadt wurde im Laufe der Geschichte so oft umkämpft, belagert, erobert, zerstört und wieder aufgebaut; und vielen verschiedenen Völkern hat sie mal länger, mal kürzer gehört. Wem gehört sie nun wirklich? Wer hat Anspruch darauf? Die Juden, die vor fast 2000 Jahren dort vertrieben wurden, oder die Palästinenser, die seit Jahrhunderten dort in der Gegend wohnen?
Fragt man Ezer Weizmann oder einen Judenfreund, so wissen sie es ganz genau; stellt man aber Arafat oder einem anderen Araber diese Frage, so sind sie sich genauso sicher; denn diese Angelegenheit ist aus historischen Fakten kaum abzuleiten.
Bei Jerusalem haben wir es nicht in erster Linie mit Geschichte, sondern mit Heilsgeschichte zu tun. Sie ist »die Stadt des HERRN«, die »Stadt des großen Königs«, Gottes. Es hat ihm gefallen, »seinen Namen daselbst wohnen zu lassen«; so steht es in der Bibel, aber da steht auch, dass der Streit um die Stadt am Ende soweit eskalieren wird, dass »alle Völker« gegen sie heraufziehen werden, um die Lösung der Judenfrage herbeizuführen.
Dann, in ihrer größten Not, werden die Bewohner der Stadt Jesus Christus endlich als ihren Messias erkennen, und dann wird er kommen und sein Volk retten. Das bedeutet natürlich den Untergang aller ihrer Feinde.
Es ist klug, sich schon jetzt auf die Seite des entgültigen Siegers zu stellen und seine Bedingungen anzunehmen.
Hermann Grabe