In einem Andersen-Märchen ist von einem Teufelsspiegel die Rede, in dem alles Große und Schöne klein und hässlich erscheint. Dieser Spiegel ging in lauter winzigen Splittern zu Bruch. Wer nun einen solchen Splitter ins Auge bekam, der konnte auch nichts Schönes und Reines mehr erkennen. Alles kam ihm schlecht und schmutzig vor. Und je schöner und reiner etwas war, umso hässlicher wurde es.
Daran muss ich oft denken, wenn ich manche Reklame sehe, besonders auf modernen Musikträgern, aber auch manche andere Produkte werden mit Bildern beworben, die man nur als abstoßend und Schrecken erregend bezeichnen kann. Besonders manche Buchverlage tun sich damit hervor. Offensichtlich gehen die Designer heute immer mehr davon aus, dass es genügend Leute gibt, die einen der oben beschriebenen Splitter im Auge haben.
Hielten noch die »Alten Meister«, etwa der Alten Pinakothek in München oder des Louvre in Paris oder des Dresdner Zwingers die Großartigkeit der Schöpfung und die Schönheit des Menschen für das unerreichbare Ideal ihrer Kunst, so erschrecken moderne Bilder oft durch ein abgründiges Spiel mit dem Teuflischen.
Wenn wir unseren Tagesvers ansehen, so ist offensichtlich die Bibel der Meinung, man solle die Menschen nicht ans Grauenvolle, an die Hölle, sondern ans Lichte, Freundliche und Liebenswerte gewöhnen. Und wenn wir uns vor diesem Licht verstecken müssen, so zeigt uns das umso mehr, wie nötig wir den Gott der Bibel haben, wenn wir nicht in der ewigen Finsternis versinken wollen. Er selbst hat an uns gedacht und durch seinen Sohn Jesus Christus den Weg zu ihm selbst freigemacht, der der Ursprung alles Guten, Schönen und wahrhaft Frohmachenden ist.
Hermann Grabe