Dieser Tag meiner Kindheit prägte sich mir deutlich ein: Wir standen schon eine längere Zeit an der Straße, wahrscheinlich waren alle Schüler der örtlichen Schule anwesend – jeder mit anderen Erwartungen. Bald sollte die Limousine eines hochrangigen Politikers durch unser Dorf fahren. Irgendwann war es dann so weit. Ich kann mich aber nicht mehr daran erinnern, diesen Politiker gesehen zu haben, wahrscheinlich waren die Fenster des Fahrzeugs abgedunkelt. Auf jeden Fall hielt er weder bei mir an, noch interessierte er sich für meine Probleme oder gratulierte mir zu meinen Noten. Große Menschen können sich ja nicht um jeden kümmern.
David, der Schreiber des oben stehenden Psalms, machte eine andere Erfahrung: Er kannte einen Herrscher, der sich ganz persönlich um ihn sorgte. Gibt es das tatsächlich? Ja! Gott ist allmächtig und allwissend. Gerade diese Größe nutzt er, um denen zu helfen, die sich ihm anvertrauen. Gottes Möglichkeiten sind unbegrenzt. Uneigennützig sorgt er sich um das Wohlergehen derer, die sich ihm anvertrauen, sodass ihnen nichts mangelt. Bedeutet diese Aussage, dass es Christen immer gut geht? Oder dass es denen besser geht, die sich besonders intensiv Gott anvertrauen? Nein, es bedeutet vielmehr, dass sie keinen Mangel an den Dingen haben werden, die sie tatsächlich benötigen. Der allmächtige Gott weiß, was sie benötigen. Er weiß auch, was zu ungünstigen Entwicklungen führen würde, und hält solche Dinge zurück. Wer sich diesem Gott anvertraut, kann zufrieden sein – er hat alles, was er benötigt. Eine wichtige Voraussetzung dazu gibt es noch: Man muss diesen Gott als Herrn über sein Leben anerkennen. Wer sich diesem Herrn unterordnet, kann ruhig und zufrieden leben. Marcus Nicko