Ein kanadischer Theologe wurde einmal gefragt, ob man einen großen Glauben haben muss, um in den Himmel zu kommen. Darauf antwortete er: »Wir aus dem Norden kennen zwei Sorten Eis: dünnes und dickes. Der schwächste Glaube, dass das dicke Eis den Menschen trägt, wird damit belohnt, dass der Glaubende nicht einbricht. Glaubt aber jemand felsenfest, dass dünnes Eis ihn trägt, dann wird er trotz seines großen Glaubens einbrechen.«
Es kommt also nicht auf die Mächtigkeit des Glaubens an, sondern auf die Stärke dessen, worauf der Glaube beruht. Nicht unser Glaube trägt uns, sondern der, an den wir glauben, wenn er denn stark genug ist.
Und Gott stellt sich täglich in seiner großen Schöpfermacht vor. Da blicken wir nachts zum Sternenhimmel auf und staunen über die Weite und Schönheit des Universums, oder wir erleben, wie ein neues Menschenkind in die Welt geboren wird, oder wir lesen von den Geheimnissen des Allerkleinsten, die aber alle zusammentreffen müssen, damit die Erde ein Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen sein kann.
Zu allen Zeiten hat das zur Ehrfurcht vor dem Schöpfer geführt, es sei denn, dass man willentlich den Gedanken an einen Schöpfer ausschließt, wie es in unserer Zeit weithin geschieht. Dazu tauscht man den Glauben an Gott gegen den Glauben an Zufälle ein, die so schwindelerregend selten sind, dass ein Sechser im Lotto dagegen eine völlig sichere Sache ist. Warum das? Weil die Menschen nichts und niemand über sich anerkennen wollen. Auf diese Weise wird man zwar gottlos, aber man wird Gott nicht los. Er wird das letzte Wort behalten.
Darum laden wir immer wieder ein, diesem allmächtigen Gott zu vertrauen.
Hermann Grabe