Willy ist ein begeisterter Fußballspieler. Er kickt immer und überall: bei Frost und Hitze, bei Wind und Wetter, auf der Dachterrasse und im Wohnzimmer, auf der Straße und im Schlammfeld. Und da kommt er mal wieder an: Die Haare schlammverschmiert und seine Schuhe könnte man beinahe als wertvolles Feuchtbiotop unter Naturschutz stellen. Bei der Tarnfarbe seines T-Shirts würde jeder Nahkämpfer vor Neid erblassen. Die Hose steht vor Schlamm. Wenn er einen anschaut, weiß man nicht, wie er vor Dreck überhaupt etwas sehen kann. So steht er nun im Bad vor dem Spiegel. Seine Mutter würde ihn am liebsten samt Klamotten in die Waschmaschine mit Vorwäsche stecken, aber das geht ja nicht. Willy ist sehr eigensinnig. Dazu hat er heute noch beim Fußballspielen verloren, da ist es gefährlich, ihm zu widersprechen. Und sein Entschluss steht fest: Er will sich waschen, ohne nass zu werden!
Wir haben oft das gleiche Problem, wie der kleine Willy. Wir wollen uns waschen ohne nass zu werden. Wir wollen Christus nachfolgen, ohne unseren Eigenwillen aufzugeben und ohne dass wir in dieser Welt anecken. Und diese Zwitterstellung ist ein Krampf. Sie trocknet uns aus. Das Leben als Christ wird unecht und freudlos. Wenn wir mit den Wölfen heulen, geraten wir in eine Sackgasse und laufen uns fest. Doch Christus ist gekommen, dass wir das Leben haben und es im Überfluss haben (Johannes 10,10). Die Lösung heißt: Ich gehöre zu Christus und darum will ich auch zu ihm stehen, einerlei was daraus wird. Er muss mir dazu helfen. Thomas Pommer