Bereits ab Januar standen auf meiner Fensterbank verschiedene Blumentöpfe. Für was? Da habe ich den Inhalt verschiedener Tüten beerdigt! Ich liebe meinen Frühlingsfriedhof. Nicht wegen den kleinen, flachen runden Plättchen, die dort unter anderem beerdigt wurden. An denen hing mein Herz nicht. Auch nicht weil die dunkle Erde in den Töpfen so ordentlich aussieht. Nein, sondern wegen der Hoffnung, was in Zukunft passieren wird, wegen dem, was tatsächlich mit schöner Regelmäßigkeit eintritt. Zuerst erscheinen kleine grüne Bögen, die sich entfalten zu einem Stängel mit zwei Blättern an der Spitze. Die wachsen und tragen später sogar Früchte. Was haben aber die runden, flachen Körnchen und Plättchen mit den entstehenden Pflanzen zu tun? Aus so etwas Unscheinbarem werden diese herrlichen Pflanzen, die blühen und Früchte tragen. Wie viel schöner sind sie als die Samen, die ich im Frühjahr in die Erde legte. Wüsste ich es nicht, was aus diesem Kern alles entstehen kann, ich würde es nicht glauben.
Genauso geht es mir auch mit meinem Körper. Ich weiß, er wird einmal sterben. Genauso sicher weiß ich aber auch, dass Jesus Christus für meine Sünde starb. Damit hat er den Lohn der Sünde, den Tod, für mich erlitten und mir eine Hoffnung auf einen neuen (Auferstehungs-)Körper in der Zukunft geschenkt. Wie dieser Körper aussieht? Das kann ich mir nicht vorstellen, aber er muss so viel herrlicher sein, wie meine Pflanzen schöner und größer sind als die Samenkörner. Die Schönheit dieser Zukunft geht über meine Vorstellung, doch Dank sagen kann ich dem Geber jetzt schon dafür. Das gehört für mich genauso zum Erntedank, wie der Dank für alle Gartenfrüchte.
Gerhard Kimmich