»Ach weißt du, in unserem Alter ist Gesundheit das Wichtigste! Hauptsache man ist gesund – oder?!« Ein energischer, nach Zustimmung verlangender Blick trifft mich. Bei einem Einkauf im Supermarkt treffe ich auf dieses Ehepaar, das mit meinen Eltern befreundet ist. Wir haben uns schon längere Zeit nicht gesehen und in dieser Zeit haben die zwei so manches mitgemacht. Er erholt sich von den Folgen eines Schlaganfalls, der ihn völlig ahnungslos überrascht hatte. Alle Routinechecks beim Arzt waren ohne Ergebnis gewesen und dann war er plötzlich halbseitig gelähmt. Aber jetzt ist er wieder auf dem Weg der Besserung, kann sich schon wieder normal bewegen. Sie hat Probleme mit ihrer Leber und vor einiger Zeit hatte sie sich bei einem Sturz das Handgelenk gebrochen. Aber jetzt geht’s wieder. Man will ja auch nicht klagen … »Hauptsache man ist gesund – oder?!«
In mir macht sich Unbehagen breit. Hilflos stehe ich da, nicke und quetsche mir ein: »Ja, ja. Ist schon richtig …« raus. Im gleichen Moment denke ich mir: »So ein Quatsch! Gesundheit ist wichtig, aber der Körper vergeht sowieso einmal. Viel wichtiger ist, dass die Seele gesund ist! Los, sag das!« Wenn ich heute darüber nachdenke, dann schäme ich mich, dass ich mich nicht zu widersprechen getraut habe. Woher sollen die Menschen wissen, dass die Gesundheit unserer Seele, die Befreiung von der Krankheit der Sünde, viel wichtiger ist? Was nützt ein gesunder Körper für ca. 80 Jahre, wenn die sündenkranke Seele für alle Ewigkeit zu leiden hat? Gott nimmt uns hier in die Verantwortung! (Lies Hesekiel 2,18-21.) Wer soll es denn sagen, wenn nicht wir, die Glaubenden? Thomas Wink