Er war das Oberhaupt des britischen Empires, des bei weitem größten irdischen Reiches, das je existierte. Ein Viertel des Festlandes der Erde stand unter englischer Flagge, und alle Ozeane wurden von London aus kontrolliert. Doch am 10.12.1936 verkündete er seinem staunenden Volk den Verzicht auf den Thron. Edward VIII. musste wählen zwischen der britischen Krone und der Ehe mit der zweifach geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson. Er entschied sich für die von ihm geliebte Frau. Nicht nur seinen Thron gab er auf. Ihm wurde verboten, englischen Boden zu betreten. Von der königlichen Familie wurde er gemieden. Nur drei Mal kehrte er kurz nach England zurück. Er verbrachte seine Jahre in der Fremde, davon fünf auf den Bahamas, wo er unter dem feucht-warmen Klima litt.
Aus biblischer Sicht ist sein Verhalten in vielem mehr als fragwürdig. Er begann das Verhältnis zu Wallis Simpson, als diese verheiratet war. Somit trug er zur Zerstörung der Ehe der Simpsons entscheidend bei. Aber beeindruckend ist, dass jemand um eines geliebten Menschen willen einen solchen Thron, seine Familie und sein Vaterland verlässt.
Es gibt einen anderen großen König, der auf dem höchsten Thron des Himmels saß. Er verließ das Haus seines Vaters und wurde auf dieser Erde ein Fremdling. Die Herrlichkeit des Himmels gab er auf. Unter den Menschen »war er verachtet und wir haben ihn für nichts geachtet« (Jesaja 53,3). Schließlich wurde er an einen hoch aufgerichteten Schandpfahl gehängt, von allen verspottet und beleidigt. Was war sein Motiv für diesen großen Verzicht und Abstieg? Er hat die Gläubigen, seine Gemeinde, geliebt und sich selbst für sie hingeben.
Gerrit Alberts