Da zeigt ein Mann seiner Frau ein schönes Foto von ihr und sagt, das würde er in seinem Büro in der Stadt aufhängen, um immer an sie zu denken. Sie freut sich darüber und über die Zuneigung ihres Mannes. Nach einiger Zeit hat sie in der Stadt etwas zu erledigen und nimmt die Gelegenheit wahr, ihn in seinem Büro zu besuchen. Wie muss sie doch erschrocken und enttäuscht sein, wenn sie neben ihrem Bild in gleicher Größe und Aufmachung die Bilder einiger Frauen aus der gemeinsamen Bekanntschaft erblickt!
Nun, das ist nur ein Gleichnis, und es hinkt, wie es alle Gleichnisse tun; denn Gott ist niemals erschrocken oder enttäuscht, weil er alles im Voraus weiß. Aber warum verbietet er es denn so deutlich?
Die Antwort ist: Nur Gott allein, der unser Schöpfer ist, hat alle, die zu ihm gehören, aus der Knechtschaft des Bösen befreit, und er allein kann auch alle retten, die noch in dieser Gefangenschaft sind. Darum dürfen wir nichts »neben ihn«, also auf die gleiche Stufe mit ihm stellen. Ihm allein kommt alle Ehre zu für alles, was im Himmel und auf der Erde geschieht. Durch »andere Götter« verunehren wir den wahren Ursprung allen Seins. Aber nicht das allein, wir schaden damit auch uns selbst; denn diese »anderen Götter« sind nichts anderes als die Strohmänner, die wir vorschieben, um unseren Willen gegen Gottes Willen durchzusetzen. Im Grunde ist es unser Ich, unser Selbst, das sich da neben Gott stellt und herrschen will.
Wie können wir dann noch mit Gottes Segen für unsere Seele und auch für all unser Tun und Lassen rechnen? Also: Gott allein gebührt alle Ehre und uns gebührt, ihm in allem recht zu geben und ihm dankbar und gehorsam zu sein.
Hermann Grabe