Nach Meinung einiger Historiker war John Wesley der bedeutendste Mann des 18. Jahrhunderts in England. Durch die methodistische Erweckung wurden Zehntausende überzeugte Christen. Wahrscheinlich bewahrte diese Erneuerungsbewegung England vor einer Revolution, wie sie 1789 in Frankreich stattfand. In den 50 Jahren seines Dienstes legte Wesley etwa 380.000 km meist auf dem Rücken eines Pferdes zurück, predigte ca. 50.000 Mal und schrieb 240 Bücher.
Mit meiner Frau besuchte ich das als Museum gestaltete Wohnhaus Wesleys in London. »Jetzt zeige ich Ihnen den wichtigsten Raum, das Kraftzentrum des Methodismus«, machte uns der Führer neugierig. In einem kleinen Raum stand als wichtigstes Möbelstück ein Holzgestell mit zwei Brettern, eines um darauf zu knien und das andere um darauf die geöffnete Bibel zu legen. Wesley stand morgens um 4 Uhr auf und las eine Stunde unter Gebet die Bibel.
Diese Gewohnheit hatte die Mutter Wesleys ihren 16 Kindern mitgegeben. Sobald ein Kind der Sprache mächtig war, bekam es von einem älteren Geschwisterkind jeden Morgen einen Psalm und ein weiteres Kapitel der Bibel vorgelesen und hatte eine Gebetszeit. Bis ins hohe Alter von 88 Jahren ist John dieser Weisung treu geblieben. So hat die Mutter die Weichen gestellt für die spätere Erweckung. Wie wichtig ist doch die richtige Weichenstellung durch das Elternhaus! Gerade angesichts der heutigen Reizüberflutung und der zunehmenden Hemmungslosigkeit in den Medien haben wir die Aufgabe, unseren Kindern mit allem Nachdruck das zu vermitteln, was wir für das Wesentliche halten.
Gerrit Alberts