Mel spielte schon als Junge Schankwirt und war mit siebzehn Trinker. Er war gern unter Menschen, stets gewitzt und charmant und so gut wie immer betrunken. Während einer seiner wenigen »Trockenperioden« heiratete er eine liebenswerte junge Frau. Doch dauerte es nur wenige Monate, bis diese feststellen musste, dass sie an einen Trinker geraten war. Als ihr kleiner Sohn geboren wurde, zog Mel mit seiner Familie aufs Land, wo er ein ordentliches Leben beginnen wollte. Eine gute Chance, denn die nächste Gastwirtschaft lag 17 Kilometer entfernt. Doch alle seine Vorsätze platzten, als ihn eines Abends ein verzweifeltes Verlangen nach Alkohol überfiel. Er ritt zur Kneipe und verkaufte dort sein Pferd für einen Rausch. Bei klirrender Kälte musste er den langen Weg zu Fuß nach Hause gehen, was ihn wieder ernüchterte. Wieder einmal war Mel erfüllt mit den besten Vorsätzen, doch schon kurze Zeit danach erneut rückfällig. Als Mel einmal zehn Tage verschwunden war, starb sein kleiner Sohn. Am offenen Sarg versprach er seiner jungen Frau, dem lieben Gott und dem toten Baby, dass er nie wieder Alkohol trinken werde. Doch zwei Stunden nach der Beerdigung seines Söhnchens stolperte er stockbetrunken heimwärts.
Ein paar Monate später war er völlig in Schande und Elend versunken. Als armseliges Menschenwrack landete er eines Tages in einer christlichen Versammlung. Er bekehrte sich, nahm Jesus Christus als Herrn und Retter an und wurde einer der größten Evangelisten seiner Zeit und Gründer von 68 Missionswerken für Alkoholiker. Kein modernes Märchen, sondern der Tatsachenbericht von einem Wunder der Gnade Gottes. Karl-Heinz Gries