Es ist ein faszinierender Anblick, wenn man im Sommer an einem See kleinen und größeren Segelbooten beim Segeln zuschauen kann. Mit völliger Leichtigkeit scheinen sie ihre Fahrmanöver auszuführen und den Wind für ihren Kurs zu nutzen. Egal ob der Wind von hinten, von der Seite oder gar von vorne kommt, mit der richtigen Segelstellung halten sie zielstrebig ihren Kurs. Dabei geraten sie oft ganz schön in Schräglage, und mancher Laie meint, sie stünden dabei in der Gefahr, ganz umzukippen. Aber das ist eigentlich unmöglich, denn ein Segelboot ist so konstruiert, dass es sich selbst bei maximaler Neigung immer wieder aufrichtet - ganz wie ein Stehaufmännchen. Grund dafür ist der massive Kiel und das sogenannte Schwert, das oft einige Meter tief in das Wasser hineinragt. Dieser ganze Unterbau ist nach außen unsichtbar, und doch ist er für die Stabilität des Bootes von entscheidender Bedeutung. Ohne ihn wäre ein Segelboot dem Wind hilflos ausgeliefert, würde kreuz und quer über das Wasser treiben und von jeder etwas stärkeren Böe gepackt und umgeworfen werden.
Im Leben haben wir es manchmal mit Rücken-, aber auch mit Seiten- oder sogar Gegenwind zu tun. Dann ist Tiefgang wichtig, sonst treiben wir sinn- und orientierungslos umher. Diesen stabilisierenden Tiefgang bekommen wir nur aus der persönlichen Beziehung zu Gott. Sie ist nach außen nicht direkt sichtbar, aber sie garantiert, dass wir auch bei Problemen und Schwierigkeiten auf Kurs bleiben können. Diese Beziehung kann nur vertieft werden, indem wir uns mit Gottes Wort, der Bibel, beschäftigen.
In ihr lernen wir Gott kennen, hören ihn reden und verstehen seine Gedanken. Sie ist das »stabilisierende Schwert«. Gerhard Kautz